Ein kleiner Abschied

Susanne wird nicht wieder für den Bundestag kandidieren. In einem Brief an den Thüringer Landesverband dankt sie für 20 Jahre gemeinsames Ringen für eine besser Welt. 

 

Liebe Genossinnen und Genossen,

viele von euch sind mir in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht nur ans politische Herz gewachsen, sondern auch gute Freund:innen geworden. Die Linke ist mein politisches Zuhause und mein Anker in einer Welt, in der wir um die besten Wege ringen, damit Gleichheit, Freiheit und Kooperation nicht nur möglich werden, sondern auch für alle gelten.

Diesen Weg zu gehen, braucht unterschiedliche Meinungen, Haltungen, Vertrauen in andere, viel Geduld, Kreativität und vor allem funktionalen Streit mit Ziel. All das habe ich in Thüringen gelebt, erlebt und angenommen. Ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass wir das Leben der kleinen und großen Thüringer:innen im Alltag mit unserer Regierungsarbeit besser gemacht haben und vieles jetzt verteidigen müssen.

Ich danke allen, die diese harte, aber jede Sekunde wertvolle politische linke Arbeit in den vergangenen zehn Jahren auf eigene Weise ermöglicht haben. Und die heute weiter machen. 

Es war für mich nie selbstverständlich, dass ihr mir euer Vertrauen als Vorsitzende oder Abgeordnete ausgesprochen habt. Wir sind zusammen durch Höhen und Tiefen gegangen, Kritik haben wir ausgehalten, auch wenn es manchmal weh tat. 

Ich bin jetzt seit über 20 Jahren Mitglied in Parlamenten, habe einiges umrundet, vieles erlebt und ja, ich bin auch manchmal politisch gescheitert und musste öfter als einmal wieder aufstehen. 

Jetzt ist es für mich Zeit, beruflich etwas Neues zu beginnen. Deshalb trete ich nicht wieder für den neuen Bundestag an. 

Ich glaube an eine Erneuerung der Partei und weiß um die vielen klugen Köpfe und die leidenschaftlichen Herzen in unserer Partei und bei denen, die jetzt zu uns kommen. Das wird.

Es war mir eine Ehre.
Wir sehen uns im Wahlkampf.
Eure Susanne