Die lokale Hilfe von unten braucht unsere Solidarität

Nach den schweren Erdbeben in der syrisch-türkischen Grenzregion sind das Ausmaß der Zerstörung und die Folgen noch immer nicht zu überblicken. Tausende Opfer sind zu beklagen, Infrastruktur ist zerstört, vielerorts ist auch Tage danach staatliche Hilfe völlig ungenügend. Deshalb ist internationale Hilfe und Solidarität jetzt so wichtig: für lokale  Hilfe von unten.

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Spendenstichwort: Nothilfe Erdbeben

In der von den Erdbeben betroffenen Region leben Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien. Ihre ohne beklagenswerte Lage wird sich nun weiter verschlechtern. In Rojava erschüttern die Erdbeben eine Region, in der durch die jüngsten türkischen Luftangriffe die zivile Infrastruktur ohnehin teilweise zerstört wurde. »In den kurdischen Gebieten in der Südosttürkei kommt die staatliche türkische Hilfe oft nicht dort an, wo sie benötigt wird. Und auch in Syrien ist Hilfe immer wieder ein politisches Instrument in Händen des Assad-Regimes. Deshalb wird die direkte Unterstützung lokaler Hilfsorganisationen jetzt für viele Menschen überlebensnotwendig sein«, heißt es bei medico international. 

Lokale Partner-Organisationen helfen in den betroffenen Regionen vor Ort. »Hilfe wird jetzt vor allem dort benötigt, wo Menschen seit Jahren unter widrigsten Bedingungen leben und Hilfsorganisationen es schwer haben.« Medico unterstützt schon seit Jahren Organisationen in den betroffenen Gebieten; etwa über das  Frauenzentrum in Idlib, den Kurdischen Roten Halbmonds in Rojava, oder die politisch verfolgte kurdische Zivilgesellschaft. »Auf sie und viele andere kommt es jetzt an« – und auf uns: denn die Hilfe von unten braucht Unterstützung. Hier kann man für die Nothilfe lokaler Organisationen in der Region spenden.

Das Erdogan-Regime nimmt trotz der Erdbeben die Region Shehba unter Beschuss. »Die internationale Gemeinschaft ist gefragt, völkerrechtswidrige Angriffe sofort zu verurteilen und die Türkei zu stoppen. Spätestens nach dem Erbeben müssen alle kriegerischen Handlungen sofort eingestellt werden, die Menschen in der Region erleben ohnehin ein unbeschreibliches Leid«, fordert die Expertin Anita Starosta in der »Frankfurter Rundschau«. Und mit Blick auf Syrien: »Aus der Vergangenheit wissen wir, dass auch viele der UN-Hilfen, die über das Regime gelaufen sind, dazu benutzt wurden, regimenahe Organisationen zu finanzieren. Damaskus steuert also die Hilfe.«

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Auch der Kurdische Rote Halbmond Heyva Sor unterstützt unabhängig notleidende Menschen im Erdbebengebiet und sammelt finanzielle Unterstützung. »Das Erdbebengebiet ist gigantisch groß, es betrifft über 13 Millionen Menschen in 10 Provinzen und hat eine Länge von 400 Kilometern, verteilt auf die Türkei, Syrien, Rojava, Süd- und Ostanatolien/Kurdistan«, schreibt Mely Kiyak hier und verweist ebenfalls auf Möglichkeiten, etwas für die Menschen vor Ort zu tun. »Bitte vergesst für einen Moment ethnische, religiöse oder politische Differenzen. Es ist einfach nicht der Tag für Schuldzuweisungen, für Sympathien für diese oder jene Bevölkerungsgruppe. Helfen ist die einzige Sprache, die wir in den kommenden Tagen sprechen müssten.« (aus Susannes Büros)