Frauen in die Kommunalpolitik!

In der Politik sind Frauen immer noch unterrepräsentiert, und das gilt für die Kommunalpolitik in besonderem Maße. Das »Aktionsprogramm Kommune. Frauen in die Politik« will dabei helfen, das zu ändern. Jetzt läuft die Bewerbungsphase für den zweiten Durchgang.

Immer wieder verdeutlichen Studien, wie gering der Anteil von Frauen in der Politik ist. Vor allem in der Kommunalpolitik ist die Repräsentation weit von einer bevölkerungsgleichen Geschlechterverteilung entfernt. Zum Beispiel in Thüringen: Laut Angaben der Landesregierung waren 2021 von den insgesamt 624 Gemeindebürgermeisterinnen und Gemeindebürgermeistern gerade einmal 91 Frauen; das sind weniger als 15 Prozent. Unter den 17 Landrätinnen und Landräten waren nur 5 Frauen. 

Zwar hat sich einiges gegenüber früheren Zeiten verbessert. Aber die Entwicklung Richtung einer paritätischen Beteiligung von Frauen verläuft viel zu langsam. »In nur einer deutschen Großstadt besetzen Frauen die Hälfte der Plätze im Stadtrat – in allen anderen sind weniger Frauen vertreten«, meldete die Tagesschau im vergangenen Herbst unter Berufung auf eine Studie der Heinrich-Böll-Stiftung. 2020 zeigte eine Befragung, welche strukturellen Hürden Frauen in den Weg gestellt werden, die sich in der Kommunalpolitik engagieren möchten. Und in dieser Veröffentlichungen werden Wege und Erfahrungen von Kommunalpolitikerinnen vorgestellt.

Um den Anteil von Frauen in der Kommunalpolitik wirksam zu fördern, gibt es seit Sommer 2021 das »Aktionsprogramm Kommune. Frauen in die Politik«. Das Programm, das einen Schwerpunkt auf ländlichen Regionen legt, wird von der EAF Berlin als Projektträgerin zusammen mit dem deutschen LandFrauenverband durchgeführt. Zudem unterstützen der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Städtetag und die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen das Programm. Hier gibt es ausführliche Informationen dazu.

Teilnehmende Regionen erhalten eine Fördersumme von 5.000 Euro zur Umsetzung eigener Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils. Sie profitieren außerdem von zahlreichen überregionalen Netzwerk- und Beratungsmöglichkeiten sowie gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit. Bewerbungen für den zweiten Durchgang können bis zum 10. März 2023 an die EAF Berlin gerichtet werden. 

(aus Susannes Büros)