Antikriegstag und Friedensfest

Rund um den Antikriegstag haben in Erfurt und Weimar zahlreiche Menschen anlässlich des Jahrestags des Überfalls des faschistischen Deutschlands auf Polen 1939 an die entsetzlichen Folgen von Krieg, Gewalt und Faschismus erinnert und sich für Frieden und internationale Solidarität ausgesprochen.

Das Engagement für Frieden und gegen Rechtsradikalismus hat auch eine aktuelle Dimension. So pflanzten Thüringens linker Ministerpräsident Bodo Ramelow und die Kulturstaatsministerin Claudia Roth am 2. September auf dem Ettersberg bei Weimar zwei Bäume im Rahmen des Gedenkprojekts »1.000 Buchen« – immer wieder waren diese Gedenkbäume in der Vergangenheit zerstört worden. Auch Susanne und ihr Büro haben sich mit einer Spende an der Wiedererrichtung der Gedenkbäume beteiligt. Zuletzt waren 13 von ihnen im Juli dieses Jahres massiv beschädigt worden. Die Bäume erinnern unter anderem an die getöteten Kindern des KZ Buchenwalds und sechs Häftlinge. 

Aktuelles Thema rund um den Weltfriedenstag war auch der völkerrechtswidrige Angriffskrieg der russischen Armee auf die Ukraine. Mit dem Überfall Ende Februar sei »Krieg so präsent wie lange nicht mehr in das Bewusstsein der Menschen in Europa gerückt«, sagte Steffen Dittes, Vorsitzender der Linksfraktion im Thüringer Landtag. »Dieser Krieg muss beendet werden, Russland die Angriffe beenden und seine Armee zurückziehen. Gerade die Erfahrungen aus zwei Weltkriegen, die im vergangenen Jahrhundert in Deutschland ihren Ursprung hatten, setzen uns in die besondere Verantwortung, jederzeit unsere Stimme gegen den Krieg zu erheben und Russland aufzufordern, den Krieg zu beenden.« 

Kritik wurde mit Blick auf das durch die Bundesregierung geschaffene 100-Milliarden-Sondervermögen laut. »Der eingeschlagene Weg der Wiederaufrüstung und Remilitarisierung ist der falsche Weg, dauerhaften Frieden zu schaffen«, sagte Dittes. »Respekt, Interessenausgleich, gerechter Zugang zu natürlichem und gesellschaftlichem Reichtum für alle Menschen sind Voraussetzungen für eine stabile Friedensordnung, die es angesichts von aktuell mehr als 30 Kriegen weltweit gilt, global zu schaffen.« 

In Weimar suchte Susanne beim traditionellen Friedensfest am 3. September das Gespräch. Und in Erfurt sprach sie auf der Friedenskundgebung am 1. September auf dem Anger. Sie betonte unter anderem den Aspekt der internationalen Solidarität in diesen Zeiten. An der Seite der Menschen zu stehen, die sich gegen Unterdrückung und Abbau demokratischer Rechte, gegen Krieg und Ausbeutung für eine gerechte Welt einsetzen, heiße auch: denen Zuhören, deren Leben direkt bedroht wird. Die ihre Liebsten verlieren. Die in unmittelbarer Angst leben müssen. 

In der Ukraine seien das Engagement vieler und ihre sozialen Kämpfe jetzt auch noch mit russischen Panzern und Raketen konfrontiert. Susanne nannte als Beispiel unter anderem die freien Gewerkschaften der Ukraine, die nicht nur dem Angriffskrieg widerstehen, sondern unter unfassbaren Bedingungen weiter für die Rechte von Beschäftigten kämpfen. Oder die ukrainischen Feministinnen, die in einem gemeinsames Manifest nicht nur ihren Widerstand gegen die Aggression betonen, sondern damit zugleich ihr Ziel eines gerechten, sozialen Landes der Gleichheit und Demokratie hochhalten.

Und Susanne trug eine Mahnung von Taras Bilous von der ukrainischen Sozialen Bewegung nach Thüringen, der mahnte, die Menschen in der Ukraine nicht nur aus der Perspektive der Konfrontation zwischen dem Westen und Russland zu betrachten. Sondern als Menschen, die nicht vor allem Ratschläge von Linken aus anderen Ländern erwarten, sondern Unterstützung und Solidarität. Etwa, wie die ukrainische Sozialforscherin Oksana Dutchak betont, dass Linke in aller Welt sich lauter für einen Erlass der ukrainischen Auslandsschulden einsetzen, weil das für die Zukunft des Landes so wichtig sein wird. (aus Susannes Büros)

 

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